Der Kathuser Wilddieb
von Karlheinz Otto
Die lebensgroße Bronzefigur zeigt einen Kathuser Wilddieb, der mit einem Rehbock im Rucksack und seinem Gewehr unter dem Mantel vom Seulingswald kommt und sich nochmals vergewissert, dass er nicht verfolgt wird. Den Rehbock wird er im Schacht seines geheimen Hausbrunnens verstecken, bis die Gefahr, entdeckt zu werden, vorüber ist. Denn Wilderer lebten gefährlich, bekamen Zuchthaus und Zwangsarbeit. 1613 ordnete der Hessische Landgraf für „Wildieberey“ im Seulingswald sogar die Todesstrafe durch den Strang an. Auch führte die Folter nicht selten zum Tode eines Wilderers.
Ungewöhnliche Perspektive:
Bildhauer Herbert Holzheimer bringt den „Kathuser Wilddieb“ von Nürnberg nach Kathus, wo er zunächst bei der Firma Leist „Obdach“ erhält.
Foto: Karlheinz Otto
Es muss also mehr als Jagdleidenschaft gewesen sein, wenn man sich in solche Gefahr begab. Zumeist war es die blanke Not, die die Bauern zu Wilderern werden ließ. Der Seulingswald war ein sehr wildreiches Jagdrevier der Hessischen Landgrafen. Davon hatten die Bauern aber nichts, ganz im Gegenteil: Die Wildschäden auf ihren Feldern waren enorm, und bei den wochenlangen Jagden wurden sie u. a. als Treiber eingesetzt, auch bei den gefürchteten Wolfs- und Bärenjagden – allein 1571 wurden 244 Stück Wild durch Wölfe gerissen! Außerdem zwang man die Bauern, den Herrschaften das von den Jägern mit Spießen und Äxten „zerschlagene“ Wild gegen Bezahlung abzunehmen.
Der Miniatur Wilddieb zum Original
Mit einer Größe von 45 cm ist die kleine Wilddiebstatue sehr detailgetreu seinem großen Vorbild nachempfunden und die Farbgebung im Bronzeton rundet das Gesamtbild passend ab. Er ist eine Bereicherung für jeden Vorgarten und Hauseingang.
Stückpreis 25,– Euro (ggf. zzgl. Porto und Verpackung)
Das Kathuser Wilddieblied
Wer schleicht dort im nächtlichen Walde
so einsam wildernd umher
und hält in seiner Rechten
so krampfhaft fest sein Gewehr?
Da tritt aus dem nahen Gebüsche
ein stolzer Hirsch hervor,
er wittert nach allen Seiten,
hebt stolz sein Geweih empor.
Halt! Schurke, die Büchse herunter,
so tönt es von drüben her.
Dich Wilddieb, dich such' ich schon lange,
von der Stelle kommst du mir nicht mehr!